Stippvisite auf dem Freiberger Obermarkt
Der Freiberger Obermarkt der einst reichen Silberstadt ist ein historisches Schmuckviertel geblieben, weil in der Wirklichkeit nichts neu wirkt. Diese architektonische Verwunschenheit existiert freilich nur deshalb, weil den Stadtplanern in der DDR das Geld für realsozialistisch inspirierte Projekte fehlte. Das hat letztendlich den Freiberger Obermarkt gerettet – und viele, selbst moderne Architekten, Stadtbesucher, Einwohner und Touristenführer sagen heute: „Gott sei Dank!“ Am liebsten haben die Freiberger und Besucher den großen Platz am Obermarkt, auf dem es im Sommer wie im Winter munter zugeht.
So richtig in Szene gesetzt wird dieser mittelalterliche Teil der alten Bergbaustadt erst durch seine einzigartige Kulisse: Da gibt es die auf einer Anhöhe 1190 erbaute Pfarrkirche St. Petri, den historischen Marktplatz, der bereits zwischen den Jahren 1210 und 1217 entstand, das 1410 erbaute Rathaus im Renaissance-Stil und den bronzenen Marktbrunnen aus dem Jahre 1897, der imposant den Stadtbegründer Markgraf Otto den Reichen mit vier Löwen zeigt. Begrenzt wird der Freiberger Markplatz von feinen Bürgerhäusern aus unterschiedlichen Epochen, in denen das Leben noch genauso pulsiert wie vor über 800 Jahren. Es wird dort vorwiegend gearbeitet und gewohnt. Da gibt es zum Beispiel das Lißkirchner-Haus am Obermarkt Nr. 17: Mit seinen 32 Metern ist es das höchste Haus am Platz, das zudem über ein prächtig verziertes Renaissanceportal aus dem Jahre 1530 verfügt. Repräsentativ ist auch das Bürgerhaus am Obermarkt 1, das Jonas Schönlebe als Bürgermeister bewohnte, oder das spätgotische Alnpeckhaus, in dem sich früher die Freiberger Münze und die Wohnung des Münzmeisters Franz Alnpeck befanden.
Nach all den Höhen und Tiefen der Stadtgeschichte erstrahlt der Freiburger Obermarkt mit seinen historischen Gebäuden heute wieder in altem Glanz. Dabei ist das Szeneviertel lebendig geblieben und muss nicht (wie andere vergleichbar schöne Orte) als moderne Form der Wegelagerei empfunden werden. Sofern keine Markttage oder andere Events stattfinden, wirkt dieser Teil der Stadt ruhiger. Sogar ausreichend Parkbänke, Cafés, Restaurants und Hotels gibt es, um sich vom Sightseeing auszuruhen. Es gibt also viele Gründe, die Universitätsstadt Freiberg und ihren Obermarkt zu besuchen.
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